„El Pan Alegre / Das Fröhliche Brot“
Projektvorschlag zu Energieversorgung und Ernährung im lokalen Kreislauf
+ + + AKTUELL + + +
-> Ab 2010: Stufenweise Projektumsetzung
in Europas größtem gemeinnützigen Kinder-, Jugend- und Familienzentrum
FEZ Berlin
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-> 2010: „El Pan Alegre“ wird Bestandteil von „ Der Tahiti-Virus“,
Nachfolgewerk von „ Das Tahiti-Projekt“,
das 2009 mit dem Deutschen Science Fiction Preis ausgezeichnet wurde
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Biogas
Sie stinken weltweit zum Himmel: die organischen Haushaltsabfälle. Immer noch verrotten sie überwiegend auf Müllhalden, einfach am Straßenrand oder an Flussufern. Das schädigt nicht nur Boden, Wasser und Ozonschicht, sondern ist noch dazu eine enorme Verschwendung, sind doch die organischen Reste des Essens und seiner Vorbereitung, Papier und Gartenabfälle eine Energiequelle erster Güte: Aus ihnen kann das kostbare Biogas gewonnen werden.
Nicht nur dort, wo subtropisches und tropisches Klima sowie fehlende Ressourcen eine technologisierte Abfallverwertung erschweren oder unmöglich machen, lautet der Vorschlag für das Projekt „EL PAN ALEGRE / DAS FRÖHLICHE BROT“, die Energiequelle Biogas direkt am Ort ihrer Entstehung anzuzapfen und sie einem lokalen Energieverbraucher zuzuführen – z.B. dem Ofen der Stadtteil-bäckerei.
Und so sieht das ideale Ergebnis der Projektarbeit aus:
Wenn in einem Pilot-Wohnbezirk der Kreislauf in Gang gekommen ist, trennen in den Haushalten die Familienmitglieder, in den Schul-, Universitäts- und Firmenkantinen die KüchenmitarbeiterInnen und auf dem Markt die VerkäuferInnen die organischen von den übrigen Abfällen. Die organischen Abfälle werden täglich von geschulten Transportfachleuten eingesammelt und einer lokalen Biogasanlage zugeführt, wo spezialisierte TechnikerInnen ihre fachgerechte Aufbereitung garantieren und über direkte Gasleitungen den Ofen der lokalen Bäckerei mit Biogas versorgen. Der bei diesem Prozess sozusagen nebenbei abfallende hochwertige organische Rückstand (Gärrest) ist idealer Ausgangsstoff für die Herstellung der langlebigen, äußerst fruchtbaren Schwarzerde Terra Preta. Sie wiederum kommt der (örtlichen) Landwirtschaft zugute.
Amaranth
Und „EL PAN ALEGRE“ hat noch ein Ziel: die mit der erneuerbaren Energiequelle Biogas hergestellten Produkte mit hoch nährstoffhaltigem Amaranth (s. Abb. 2) anreichern. Die Körner dieser außergewöhnlichen Pflanze, als eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit über die ganze Welt verteilt, haben enorme Qualitäten. 1975 von der US-National Academy of Sciences als bestes pflanzliches Nahrungsmittel für den Menschen wiederentdeckt und hervorgehoben, ist Amaranth auch ausdrücklich zur Bekämpfung des Welthungers empfohlen und fliegt bei der NASA seit 1985 als Controlled Ecological Life Support System regelmäßig mit in den Weltraum. Zudem besitzt er die Fähigkeit, auch auf trockenen und salzhaltigen Böden zu gedeihen und diese Böden dann auch für andere Kulturen (wieder) fruchtbar zu machen. Damit ist die Pflanze in der Lage, gezielt der zunehmenden Versandung von Böden in einem immer breiter werdenden Gürtel entlang des Äquators entgegenzuwirken.
Lokaler Kreislauf auch beim Austausch Wertstoff gegen Wertmarken
Sinnvollerweise fließen in das Kreislaufkonzept von „EL PAN ALEGRE“ (s. Abb. 1) auch die positiven Erfahrungen der Stadtverwaltung in der brasilianischen Millionenstadt Curitiba ein. Um der stetig anwachsenden Müllberge in den Randbezirken Herrin zu werden, entwickelte sie vor über zwanzig Jahren ein äußerst erfolgreiches System („Müll ist kein Müll“), in dem das getrennte Sammeln und Abliefern von recyclebaren Wertstoffen mit Gutscheinen für den öffentlichen Nahverkehr, Saatgut, Bücher, Schulhefte und Bleistifte oder Essen entgolten wird.
„EL PAN ALEGRE“ setzt überall dort, wo im Kreislauf Wertstoffe bzw. Produkte die BesitzerInnen wechseln, die (Tausch-)Währung „BROTGROSCHEN“ ein.
Nachhaltige Bewusstseinsarbeit
In allen Projektteilbereichen von „EL PAN ALEGRE“ werden insbesondere die Kinder des Pilot-Wohnbezirks als die hauptsächlichen zukünftigen NutznießerInnen mit einbezogen, so dass sie das Ineinandergreifen bzw. Vernetzen verschiedener Kreisläufe mit eigenen Händen lernen können. Sie säen, betreuen und ernten die Pflanzen, aus deren Körnern später das Mehl gewonnen wird, mit dem sie ihr Brot anreichern, das essentiellste menschliche Lebensmittel. Und sie tragen mit dazu bei, die zum Backen notwendige Energie zu produzieren, indem sie ein Verständnis für den Stoffkreislauf organischer Materie entwickeln. Ihr Bewusstsein wird gestärkt, direkt Einfluss auf ihre Lebensbedingungen nehmen zu können.
Zum Projektträger
Die gezielt geschlechterdemokratische Projektorganisation liegt in den Händen des gemeinnützigen Vereins En Buenas Manos e.V. in Zusammenarbeit mit dem IKN (Internationales Süd-Süd-Nord-Wissensnetzwerk für Nachhaltige Entwicklung) und der FNBB e.V. (Fördergesellschaft für Nachhaltige Biogas- und Bioenergienutzung). Der Verein ist Mitglied von EUROSOLAR e.V. und der FnBB e.V. (Fördergesellschaft nachhaltige Biogas- und Bioenergie-Nutzung) sowie der deutschlandweiten Initiative Regionaler Aufbruch.
En Buenas Manos e.V. unterstützt zur Zeit den Amaranthanbau und die Entwicklung eines lokalen Biogas-Modellkreislaufs in Kuba.
21.03.2010, Madeleine Porr
(Geschäftsführerin En Buenas Manos e.V. und Projektleiterin „El Pan Alegre“)
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